Dr. Frank Jochem, MBA
Taking A Scientific Approach to Business Management

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Hans Christian Andersen

2. April 1805 - 4. August 1875

Geboren im dänischen Odense. Gerüchte, er sei ein unehelicher Sohn König Christian VII wurden nie belegt. Grundschule für arme Kinder, dann Weberlehre. Mit 14 Jahren zog er nach Kopenhagen, um Schauspieler zu werden.

Zunächsts Sopran am Königlich Dänischen Theater. Direktor Jonas Collin finanziert Andersens Schulbesuche in Slagelse und Elsinore bis 1827. Danach Universität Kopenhagen und Philosophicum in einem Jahr.

Zur Mitte der 1840'er Jahre ist Andersen berühmt. Die dänische Regierung zahlt ihm als einem "nationalen Schatz" ein jährliches Stipendium. Anderson heiratet nie; seine Liebe wurde nie erwiedert. Er stirbt im August 1875 an Leberkrebs.

Andersen hinterließ insgesamt 210 Märchen, 6 Novellen, und 5 Reiseberichte. Sein jüngstes Werk, Tællelyset, enstand in den 1820er Jahren und wurde erst 2012 entdeckt. Das Märchen vom Wassertropfen entstand 1848.



H C Anderson um 1860
H. C. Anderson um 1860


Das Hans Christian Andersen Zentrum
Abteilung für Kulturstudien
Syddasnk Universitet


Bibliographische Informationen, Manuskripte, original (dänisch) und übversetzte Texte, Briefe, Forschung, und mehr zu Hans Christian Andersen


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Einfache Mikro-Fotografie mit Nikon Coolpix Digitalkamera

Der Wassertropfen
Ein Märchen von Hans Christian Andersen (1848)

Du kennst doch sicher ein Vergrößerungsglas, so ein rundes Brillenglas, das alles hundertmal größer macht, als es ist? Wenn man es nimmt und vor das Auge hält und einen Wassertropfen vom Teich draußen anschaut, dann sieht man über tausend wunderliche Tiere, die man sonst nie im Wasser sieht, aber sie sind da und es ist Wirklichkeit. Es sieht fast so aus, wie ein ganzer Teller voll kleiner Krebse, die durcheinander springen, und sie sind so grimmig, sie reißen einander Arme und Beine, Stücke und Teile ab, und sind doch fröhlich und vergnügt auf ihre Art.

Nun war einmal ein alter Mann, den alle Leute Kribbel-Krabbel nannten, denn so hieß er. Er wollte stets bei einer jeden Sache das Beste herauskriegen, und wenn es gar nicht gelingen wollte, dann nahm er es mit Zauberei.

Pond Plankton

Nun sitzt er eines Tages und hält das Vergrößerungsglas vor das Auge und schaut einen Wassertropfen an, der draußen von einer Wasserpfütze im Graben genommen war. Nein, wie es da kribbelte und krabbelte! All die tausend Kleintiere hüpften und sprangen, zerrten aneinander und fraßen aneinander.

«Ja, aber das ist ja abscheulich!» sagte Kribbel-Krabbel, «kann man sie nicht dazu bringen, in Frieden und Ruhe zu leben, und daß jeder sich um das Seine kümmert?» Und er dachte und dachte, aber es wollte nicht gelingen, und dann mußte er zaubern. «Ich muß ihnen Farbe geben, damit sie deutlicher werden können», sagte er, und dann goß er etwas wie ein Tröpfchen roten Weines in den Wassertropfen, aber es war Hexenblut, die aller feinste Sorte zu zwei Schilling; und dann wurden alle die wunderlichen Tiere rosenrot über den ganzen Körper, es sah aus wie eine ganze Stadt voll nackter Wilder.

Pond Algae «Was hast du da?» fragte ein anderer alter Zauberer, der keinen Namen hatte, und das war just das Feine an ihm.

«Ja, kannst du erraten, was es ist», sagte Kribbel-Krabbel, «dann werde ich es dir schenken; aber es ist nicht leicht herauszufinden, wenn man es nicht weiß.» Und der Zauberer, der keinen Namen hatte, schaute durch das Vergrößerungsglas. Es sah wirklich aus wie eine ganze Stadt, in der alle Menschen ohne Kleider herumlaufen! Es war scheußlich, aber noch scheußlicher war es zu sehen, wie der eine den andern puffte und stieß, wie sie sich zwickten und zwackten, einander bissen und einander hervorzerrten. Was zuunterst war, wollte zuoberst sein, und was zuoberst war, wollte zuunterst sein. «Schau, schau! Sein Bein ist länger als meins. Paff, weg damit! Da ist einer, der eine kleine Beule hinter dem Ohr hat, eine kleine, unschuldige Beule, aber sie quält ihn, und so soll sie noch mehr quälen!» - Und sie hackten nach ihm, und sie zerrten an ihm, und sie fraßen ihn um der kleinen Beule willen. Da saß einer so still wie eine kleine Jungfrau und wünschte bloß Frieden und Ruhe; aber dann mußte die Jungfrau hervor, und sie zerrten an ihr, und sie rissen an ihr, und sie fraßen sie!

«Das ist außerordentlich lustig!» sagte der Zauberer.

«Ja, aber was glaubst du, daß es ist?» fragte Kribbel-Krabbel. «Kannst du es herausfinden?»

«Das ist doch leicht zu sehen», sagte der andere, «das ist ja Kopenhagen oder eine andere große Stadt, sie gleichen ja alle einander. Eine große Stadt ist es.» «Es ist Grabenwasser!» sagte Kribbel-Krabbel.

Vereine für Hobby-Mikroskopiker in Deutschland

Mikrobiologische Vereinigung Hamburg (1911)


Mikrobiologische Vereinigung München (1907)


Tübinger Mikroskopische Gesellschaft (1992)


Mikroskopisches Kollegium Bonn


Berliner Mikroskopische Gesellschaft (1986)


Mikroskopie Gruppe Bodensee


Mikroskopische Arbeitsgemeinschaft Stuttgart



Links zu anderen Vereinen und Resourcen für Hobby-Mikroskopie

Links der Berliner Mikroskopischen Gesellschaft

Links des Mikroskopischen Kollegiums Bonn



Mikrokosmos Log

Mikrokosmos
Die Zeitschrift für Hobby-Mikroskopiker
Erschienen seit 1907 (ehem. kosmos Verlag, Stuttgart)
Eingestellt 2014.
Ausgesuchte Jahrgänge von 1907 bis 2014 sind digitalisiert über das Österreichische Landesmuseum verfügbar.
Inhaltsverzeichnisse 1907-2014 stehen beim Mikroskopischem Kollegium Bonn (PDF, Excel) bereit.




Zur Englischen Version

English


Bildnachweis:
H.C. Andersen: Hans Andersen Zentrum;
Tümpel Plankton groß: Britische Daily MailOnline Artikel "Under the microscope: Just a splash of seawater but alive with plankton" von Michael Hanlon, 6. November 2007;
Tümpelalgen: Universität Duisburg-Essen, Allgemeine Botanik, Projektvorstellung «Planktondiversität als Indikator für Gewässerqualität und Ökosystemdienstleistungen»

© 2021 Dr. Frank Jochem