Nun ist es nicht mehr
lange, und wir brechen in unsere neue Heimat auf - nach Texas. Noch stehen
uns einige organisatorische Probleme bevor, aber auch die werden wir sicher
meistern. Auf jeden Fall sehen wir dem neuen Abenteuer in unserem Leben
mit Freude, Spannung und Ungeduld entgegen.
Immerhin konnten wir
unsere neue Heimat ja schon in Augenschein nehmen, und eine nette Bleibe
haben wir auch schon gefunden - in einer schön angelegten Appartment-
Anlage,
direkt am Wasser der Oso Bay in Corpus Christi. Über 90 Quadratmeter,
2 Schlafzimmer, 2 Bäder, ein großer Balkon, Wohn/ Eßraum
mit hohen Decken und Kamin, direkter Strandzugang, 2 Pools in der Anlage
und eine verkehrstechnisch sehr gute und dennoch ruhige Lage werden uns
ein schönes Heim bescheren, auf das wir uns jetzt schon freuen - und
wir hoffen, daß diese Annehmlichkeiten auch unsere Freunde als Gäste
im Lone Star State ins Haus führen möge.
Um Euch einen kleinen
Einblick in unsere neue Heimat zu geben, mögen Euch diese wenigen
Fotos einen ersten Eindruck vermitteln. Natürlich werden wir Euch
auch von drüben über alles auf dem laufenden halten. Moderne
E-Mail und Fax-Verbindungen werden es ja möglich machen - und für
alle Fälle gibt's dann ja noch immer die normale Post, snail mail
sozusagen. Ich hoffe doch, daß wir so den Kontakt nicht verlieren
werden.
Corpus Christi ist
eine für amerikanische Verhältnisse recht kleine Stadt, nur rund
260.000 Einwohner, also etwa in der Größe von Kiel. Flächenmäßig
natürlich viel größer als die Stadt am Fjord, da fährt
man durchaus eine Stunde, um CC, wie die Texaner sie nennen, einmal zu
durchqueren. Die Downtown (Foto rechts) ist recht klein, nur einige wenige
Wolkenkratzer, wie immer hauptsächlich Banken und die lokale Stromfirma
"Central Light and Power" (ich liebe diese prägnanten Namen in den
USA).
Ansonsten
ist die Landschaft um CC herum eher flach und leidet unter akutem Baummangel.
Hier und da steht mal eine einsame Palme, oder ein paar Büsche lockern
die unvorstellbar großen Felder auf. Die berühmten Longhorn-Rinder
sucht man in der Küstenebene allerdings vergebens. Hier wird primär
Ackerbau betrieben. Die Rinder kommen weiter im Norden, im Westen, im Tal
des Rio Grande, der auch die Grenze zu Mexico (3 Stunden per Auto) bildet,
überziehen dann unendliche Pfirsich-Plantagen das hügelige Land
- Eingang zum German Belt, Orte wie New Braunfels und seltsam anmutenden
"deutschte" Shops künden von der großen Geschichte deutscher
Einwanderer im Lone Star State. Da findet man auch schon mal Läden
mit dem Namen "Edelweiß", bayrische Volksmusik (die ja "typisch"
deutsch sein soll, wie man sagt) und ein kühles, edles "Flens" aus
der berühmten Plopp-Flasche. Wir selber haben uns für texanisches
Volksbier, "Lone Star", entschieden - selbst für deutsche Biergaumen
ein kühlender Genuß.
Das
Marine Science Institute der University of Texas at Austin liegt in Port
Aransas auf Mustang Island, einer dünnen, CC vorgelagerten Insel.
Von unserem netten Appartment sind es 30 Meilen bzw. knapp eine halbe Stunde
zum MSI. Ja, beim Vergleich von Meilen und Stunden fällt auf: In Texas
darf man für amerikanische Verhältnisse recht flott fahren, auch
auf einfachen Landstraßen sind 70 Meilen pro Stunde keine Seltenheit
- ist ja auch keiner da in diesem weiten Land.
Natürlich
gibt es auf der Insel reichlich Strand, den man sogar mit dem Auto befahren
darf, sozusagen bis zum Strandlaken. Dort herrscht beizeiten ein ordentlicher
Surf, das Wasser ist stets warm (selbst bei unserem Besuch im Februar noch
18°C), und der Strand fällt nur ganz sanft zum Golf von Mexico
hin ab. Erstaunt waren wir bei unserem Besuch allerdings über die
immens große Zahl angeschwemmter Portugiesischer Galleeren, jener
nicht nur juckenden und brennenden, sondern auch höchst giftigen Quallenart
von bizarr-schöner Erscheinung.
See you in Texas,
Andrea & Frank
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